56. Jahrestagung des AKSL zum Thema „Das Andreanum – Verfassungsgrundlage der Sächsischen Nation“ am 1.8.2024 in Hermannstadt/Sibiu

Die Bedeutung der Urkunde, die König Andreas II. im Jahr 1224 den Siedlern der Hermannstädter Provinz ausgestellt hat, ist kaum zu überschätzen. Nahezu alle Rechte oder „Freiheiten“ der bald Sachsen genannten westlichen Siedler gehen in der einen oder anderen Weise auf diese Urkunde zurück, für die sich der Begriff „Andreanum“ durchgesetzt hat. Dass sie wirklich mit einer Goldbulle versehen war, also mit einem goldenen Siegel, ist mehr als unwahrscheinlich, aber der in der siebenbürgisch-sächsischen Historiographie übliche Begriff des „Goldenen Freibriefs“ ist angesichts der herausragenden Rolle dieser königlichen Urkunde doch gut nachvollziehbar.
In der diesjährigen Jahrestagung soll ein Überblick über die Zeit, in der das Andreanum entstand, und über sein Nachwirken in den folgenden Jahrhunderten vermittelt werden. Es sind also keine Spezialvorträge geplant, sondern solche einführenden Charakters. Damit soll zugleich ein Angebot an jene gemacht werden, die sich im Vorfeld des zweiten Großen Sachsentreffens, das an den drei Folgetagen stattfinden wird, für dieses spannende Thema interessieren und Vertiefendes darüber erfahren möchten. So erklärt sich auch der etwas ungewöhnliche Termin für die Jahrestagung mitten im Sommer. Wir haben die Hoffnung, dass eine größere Zahl an Mitgliedern zu dem anschließenden großen Treffen reisen und im Vorfeld an der Tagung wird teilnehmen können. Auch das Große Sachsentreffen wird teils unter dem Thema des 800. Jahrestages des Andreanums stehen, aber natürlich darüber hinaus auch Zukunftsthemen behandeln.

Die diesjährige Mitgliederversammlung des AKSL findet direkt im Anschluss an die Jahrestagung statt.
Am Samstag, dem 3. August, werden die Teilnehmer ferner Gelegenheit haben, ergänzend zur Tagung bei der Eröffnung einer Wanderausstellung zum Andreanum dabei zu sein, für die uns die Präsentation der ältesten erhaltenen Abschrift des Freibriefs von 1317, die heute im Staatsarchiv Hermannstadt aufbewahrt wird, in Aussicht gestellt wurde.
Ich lade Sie herzlich zu unserer 56. Jahrestagung nach Hermannstadt ein und freue mich, Sie recht zahlreich begrüßen zu dürfen!
Harald Roth, Vorsitzender des AKSL

 

Organisatorische Hinweise
Veranstalter: Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e. V. Heidelberg (AKSL) in Zusammenarbeit mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), dem Institut für Geisteswissenschaften der Rumänischen Akademie in Hermannstadt sowie dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa in Oldenburg (BKGE). 

Tagungsort: Hermannstadt/Sibiu, Spiegelsaal DFDS, Sporergasse/Str. Gen. Magheru Nr. 1-3
Ihre Unterkunft reservieren Sie bitte selbst über https://turism.sibiu.ro/de/pe_scurt oder andere Online-Portale.

Anmeldung zur Tagung bitte an: info@siebenbuergen-institut.de oder per Post an: Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e. V., Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim/Neckar

 

Programm
Donnerstag, 1. August 2024
9:00-9:30 Uhr: Begrüßung und Eröffnung
Moderation: Gerald Volkmer (Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa, Oldenburg)
9:30-10:00 Uhr: István Tringli (Historisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest): Ungarn zur Zeit von König Andreas II.
10:00-10:30 Uhr: Paul Niedermaier (Institut für Geisteswissenschaften der Rumänischen Akademie, Hermannstadt): Siedlungsgeschichte der „Landnahmezeit“ – Organisationsstruktur, Sicherheitsarchitektur, Umsiedlungen vor Ankunft der Hospites
Kaffeepause
11:00-11:30 Uhr: Maria Crîngaci-Ţiplic (Institut für Geisteswissenschaften der Rumänischen Akademie, Hermannstadt): Die ersten Generationen der Hospites in Siebenbürgen
11:30-12:00 Uhr: Thomas Şindilariu (Unterstaatssekretär im Department für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens): Die Herausbildung der Stuhlsstruktur und die Entmachtung der Gräfen als Festigung des Andreanums
Mittagspause
14:00-14:30 Uhr: Liviu Cîmpeanu (Institut für Geisteswissenschaften der Rumänischen Akademie, Hermannstadt): Die Sächsische Nationsuniversität und deren Grundlagen im Andreanum
14:30-15:00 Uhr: Béla Szabó (Juristische Fakultät der Universität Debrecen): Der Niederschlag des Andreanums im Eigen-Landrecht
Kaffeepause

15:30-16:00 Uhr: Harald Roth (Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam): Die Nachwirkung des Andreanums bis 1876 und darüber hinaus

16:00 Schlusswort

16:30 Uhr Mitgliederversammlung AKSL im Spiegelsaal

 

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