55. Jahrestagung des AKSL zum Thema „Geschichte des Rechts im Donau-Karpaten-Raum im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit“ vom 21. bis 24. September 2023
Die diesjährige Tagung wird vom 21. bis 24. September 2023 an der Universität Passau durchgeführt und damit zum ersten Mal in der Geschichte des AKSL in der Dreiflüssestadt, dem Tor Deutschlands zum Donau- Karpaten-Raum. Die Erforschung des Rechts im Donau-Karpaten-Raum kann auf eine lange Tradition zurückblicken, die in Siebenbürgen maßgeblich vom Vorgänger des AKSL, dem 1840-1947 wirkenden Verein für siebenbürgische Landeskunde, begründet wurde. Ihre Fortsetzung fand die rechtsgeschichtliche Forschung zuletzt im 2020 gegründeten AKSL-Fachbereich „Rechts- und Wirtschaftsgeschichte“, der diese Aspekte der Geschichte Siebenbürgens mit Hilfe zeitgemäßer Fragestellungen und Methoden erforscht und seine Ergebnisse in Publikationen, Ausstellungen oder auf Veranstaltungen wie dieser präsentiert.
Mit dieser Tagung soll der Versuch unternommen werden, eine vorläufige Bilanz der rechtshistorischen Forschung zum Donau-Karpaten-Raum zu ziehen und die Erträge dieser Forschung, die zu einem großen Teil Siebenbürgen betreffen, sowohl in Fachkreisen als auch einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Folglich werden die Referate einen Überblick zum jeweiligen Themenbereich vermitteln. Diese Tagung wird ihren Schwerpunkt auf das Spätmittelalter und die Frühe Neuzeit legen, um die zahlreich entstandenen Forschungsergebnisse aus dieser Epoche vorzustellen und sie anschließend in einem Tagungsband zu bündeln mit dem Anspruch, ein grundlegendes Werk vorzulegen. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Zeit zwischen dem Aussterben der Arpaden-Dynastie im Königreich Ungarn (1301) und dem Tod Kaiser Josephs II. aus dem Hause Habsburg-Lothringen (1790).
Auf der Tagung werden alle großen Gebiete des Rechts (Öffentliches Recht, Strafrecht, Zivilrecht), aber auch das Kirchenrecht und die Geschichte der Rechtswissenschaft berücksichtigt. Der geografische Schwerpunkt wird auf dem Gebiet des historischen Königreichs Ungarn und seiner Nebenländer (Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Banat) sowie auf den Interferenzen mit den benachbarten Großmächten (v.a. Osmanisches Reich, Heiliges Römisches Reich bzw. Habsburgermonarchie) liegen. Im Vordergrund werden auch die Rechtsgeschichte der im südöstlichen Mitteleuropa lebenden Deutschen sowie deren rechtliche Verflechtungen mit ihren Nachbarn stehen, da Deutsche bis ins späte 18. Jahrhundert eine zentrale Rolle bei der Ausgestaltung von Rechtsordnungen auf lokaler und überregionaler Ebene, in der Rechtspraxis und im Rechtstransfer spielten.
Das Programm der Tagung sowie organisatorische Hinweise finden Sir hier.