Veranstalter:
Städtegeschichtekommission Rumäniens, Rumänische Akademie
http://www.cior.icsusib.ro/
Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde, Hermannstadt
Forschungsinstitut für Geisteswissenschaften Hermannstadt, Rumänische Akademie
http://icsusib.ro/
Evangelische Akademie Siebenbürgen
https://www.evang.ro/einrichtungen-werke/kirchennahe-einrichtungen/evangelische-akademie-siebenbuergen/
17.-19. Oktober 2019.
Evangelische Akademie Siebenbürgen
Str. Livezii nr. 55
RO-550042 Turnișor, Sibiu
Tel: +40-269-219914
Fax: +40-269-228730
E-Mail: eas@neppendorf.de
Internet: www.eas.neppendorf.de
Hermannstadt und seine Umgebung wird im Jahr 2019 den Titel „Gastronomische Region Europas” tragen.
Diese Gelegenheit bietet der Stadt eine außergewöhnliche Möglichkeit, das gastronomische, kulturelle und touristische Potenzial der Region zu fördern.
Vor diesem Hintergrund schlägt die Städtegeschichtekommission Rumäniens in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde Hermannstadt eine wissenschaftliche Veranstaltung in Kooperation mit der Forschungsinstitut für Geisteswissenschaften Hermannstadt und Evangelischen Akademie Siebenbürgen zu dem Thema „Stadt und Ernährung” vor, um die historische Entwicklung dieses Verhältnisses aus verschiedenen Perspektiven zu erklären.
Die Tagung verfolgt das Ziel, die Aspekte der Produktion, Lieferung, Zustellung, Verarbeitung, Vermarktung, Konsum von Nahrungs- und Genussmitteln, Essgewohnheiten in den Städten auf dem heutigen Gebiete Rumäniens, von der Antike bis in das 20. Jahrhundert umfassend, insbesondere auf dem neusten Forschungsstand, näher zu beleuchten.
Obwohl die Städte oftmals in der Vergangenheit Hunger und Ernährungskrisen erlebt haben, die die allgemeine Entwicklung inmitten von Kriegen, Naturkatastrophen, Klimawandel, oder desaströser Wirtschaftspolitiken negativ beeinflussten (Aufstände, Rationalisierung des Konsums, demografischer Niedergang usw.), so waren und sind die Städte stets auch Orte vielfältigster und unterschiedlichster Innovationen im Rahmen der Ernährung, der Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion, des nachhaltigen Konsums, der wechselnden Essgewohnheiten usw.
Die wechselseitige Abhängigkeit von städtischer Entwicklung und Ernährung wird sowohl in den zugehörigen urbanen Problemlösungen und Adaptierungen etwa im Aufkommen von Jahr- und Wochenmärkten, von Marktplätzen und Geschäften, die auf bestimmte Produkte spezialisiert sind, oder die Einführung von modernen Produktions-, Lager und Vertriebsmöglichkeiten, ferner im Zusammenspiel von urbaner Wirtschaft und Verwaltung, etwa durch Preisfestlegungen, gesetzlichen Vorschriften im sanitären Bereich oder jenem der Lebensmittelqualität erkennbar.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Untersuchungen bezieht sich auf die kulturellen und spirituellen Bedeutungen von Lebensmitteln, von unverzichtbaren Zutaten in der Küche (wie Wasser, Salz, Gewürze), oder von den vier sakramentalen Lebensmitteln (Wasser, Öl, Brot und Wein) bis hin zur Beziehung zwischen Tee und Philosophie oder Café und Politik.
Die Geographie des städtischen Lebensunterhalts umfasst nicht nur die Gebiete der Nahrungsmittelproduktion und des Handels damit, sondern auch die privaten, bzw. öffentlichen Orte des Konsums, von einfachen Wohngebäuden über die imposanten Adelsresidenzen sowie von den alten Kneipen und Gasthäusern bis zu den modernsten und auserlesensten Restaurants. Durch die Analyse dieser Orte öffentlicher oder privater Gastfreundschaft bzw. des Sozialverhaltens kann man untersuchen, wie lokale gastronomische Gewohnheiten sich mit den allgemeinen Traditionen verbinden und wie sie im wesentlichen die sozio-kulturellen, ethnischen und konfessionellen Umrisse städtischer Gemeinschaften widerspiegeln.