Siebenbürgisch-Sächsischer Kulturpreis 2021 für Erika Schneider und Sigrid Haldenwang

Der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis 2021 wurde an die Sprachwissenschaftlerin Dr. Sigrid Haldenwang sowie an die Biologin Prof. Dr. Erika Schneider verliehen. Die Preisverleihung wird zu Pfingsten 2022 in Dinkelsbühl stattfinden.

Dr. Sigrid Haldenwang verfasste ihre Dissertation über „Die Wortbildung des Adjektivs in der siebenbürgisch-sächsischen Mundart“. Seit 1971 wirkt sie an der Forschungsstelle Siebenbürgisch-Sächsisches Wörterbuch am Institut für Geisteswissenschaften an der Rumänischen Akademie, die sie seit 1986 leitet. Seit Band 5 (Buchstabe K) ist sie Mitverfasserin, Band 11 (Schentzel bis Schnappzagelchen) wurde vollständig von ihr bearbeitet; er erschien jüngst bei Vandenhoeck & Rup­recht und Editura Academiei Române, Bucureşti (siehe MSI 3/2020). Seit 1971 wird das Wörterbuch als Sonderveröffentlichung des AKSL e. V. in Verbindung mit der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin von der Akademie der Sozialistischen Republik Rumänien [ab 1990: von der Rumänischen Akademie] herausgegeben. Im Wörterbuch ist der Allgemeinwortschatz, insbesondere des bäuerlichen Lebens, verzeichnet. Darüber hinaus sind mundartliche Volks- und Kunstdichtung, Redensarten, Sprichwörter, Vergleiche, Zaubersprüche, Heilsegen, Rätsel oder Kinderspiele belegt und anhand zahlreicher Beispiele sächsisch-rumänische sowie sächsisch-ungarische Sprachbeziehungen angegeben. Neben ihrer Tätigkeit am Wörterbuch verfasst Haldenwang hochkarätige Studien und Beiträge im Bereich der Sprachforschung und -wissenschaft, beispielsweise zur Etymologie sächsischer Wörter, zu sprachlichen Interferenzen und zu semantischen Strukturen.

Prof. Dr. Erika Schneider war wissenschaftliche Mitarbeiterin im Biologischen Forschungszentrum der Rumänischen Akademie der Wissenschaften, Zweigstelle Klausenburg, Abteilung Geobotanik und Ökologie, danach in der botanischen Abteilung des Naturwissenschaftlichen Museums/Brukenthal-Museum in Hermannstadt. Seit 1985 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin (Geobotanik, Ökologie) am Auen-Institut, das bis 2004 zur Umweltstiftung WWF Deutschland gehörte und danach an die Universität Karlsruhe, heute KIT – Karlsruher Institut für Technologie angegliedert wurde. Schneider ist in Forschung und Lehre sowie u. a. an der Lucian-Blaga-Universität in Hermannstadt tätig. Ihre Schwerpunkte liegen in der Entwicklung und Rena­tu­rierung trockengelegter Auengebiete (an Oberrhein, Unterer Donau und im Donau-Delta) sowie im Bereich der komplexen Zusammenhänge in historischen Kulturlandschaften und ihrer Veränderung unter dem Einfluss des Menschen (mit Schwerpunkt Siebenbürgen). Schneider ist Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde und leitet die Sektion Naturwissenschaften.

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