Siebenbürgische Naturwissenschaftler vielseitig engagiert
Wie stets in den vergangenen 25 Jahren fand das Frühjahrstreffen der Sektion Naturwissenschaften des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde (AKSL) am vorletzten Märzwochenende auf Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar statt. Dabei standen der Natur- und Kulturraum Siebenbürgen und Rumänien sowie das Wirken von Fachleuten in europäischen Zentren der naturwissenschaftlichen Forschung als Kriterien der Selektion im Mittelpunkt.
30 Teilnehmer – eine ansehnliche Zahl, wenn man bedenkt, dass zehn Sektions-Mitarbeiter aus gesundheitlichen Gründen ihre Teilnahme absagen mussten – hörten zu Beginn der Tagung zwei Referate aus dem Bereich der Geologie, von Dr. Volker Schuller und Dr. Horst Hann, Wissenschaftler der Universität Tübingen. Dabei ging es um neue Erkenntnisse über die Entstehung von Gebirgen in Europa: Dr. Hann ging auf die Plattentektonik im Schwarzwald ein, Dr. Schuller referierte über Vulkanismus und Geodynamik in den Ostkarpaten. Beide Berichte waren durch computeranimierte Bilddarstellungen auch für den Nichtfachmann aufschlussreich.
Markus Hoffmann vom Oberstufenzentrum Neuruppin/Brandenburg berichtete über die Erfahrungen im Projekt „Die Schäßburger Breite und ihre Eichen“, veranschaulicht anhand einer kleinen, eindrucksvollen Fotoausstellung. Hedwig Deppner, die die Arbeiten begleitet und unterstützt hatte, sprach einleitende Worte zu dem Projekt. Udo Pankratius (Fürth) präsentierte anhand von Dias die faunistischen Indikatorarten von Moorweihern im Naturschutzgebiet Aischgrund in Mittelfranken, ein modellhaftes Projekt des bayrischen Arten- und Biotopschutzprogrammes. Dr. Evelyn Rusdea (Freiburg) stellte die Abschlussarbeiten des über mehrere Jahre gelaufenen „Projektes Apuseni“ vor. Das Projekt hatte die komplexe fächerübergreifende Erschließung eines Dorfes an der Scarisoara-Höhle im rumänischen Westgebirge zum Ziel. Nahezu 100 wissenschaftliche Forscher aus Rumänien und Deutschland hatten daran mitgearbeitet. Dessen Nachhaltigkeit wurde im Referat von Dr. Rusdea, Leiterin des Projektes, erörtert. Dr. Johannes Hager, Leiter des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal in Thüringen, sprach über Vielfalt, Management und Bedeutung dieses leider viel zu wenig bekannten Naturschutzgebietes im nordwestlichen Teil des Freistaats Thüringen. Dem Vortrag waren zahlreiche Anregungen für ähnliche, in Siebenbürgen angestrebte Einrichtungen zu entnehmen. Auf ebenfalls großes Interesse stieß das mit zahlreichen Bildern erläuterte Projekt „Grüner Korridor untere Donau“, das von Dr. Erika Schneider und Dr. Eckbert Schneider, Wissenschaftler am WWF-Auen-Institut in Rastatt, dargelegt wurde. Zur Sprache kamen neue Erkenntnisse der ökologischen Forschung an der Donau vom Eisernen-Tor-Pass bis zu ihrer Mündung sowie internationalen Planungen und Verhandlungen zur Renaturierung dieser wichtigen Stromaue Europas.
Zwei Referate kamen aus den Bereichen Geschichte der Naturwissenschaften. Dr. Erika Schneider berichtete über die Pioniere der botanischen Erforschung der Fogarascher Gebirge in den Südkarpaten. Hansgeorg von Killyen (Lahr) erläuterte den Stand des Forschungsprojektes „Peregrinatio academica hungarorum“ am Beispiel der siebenbürgischen Studierenden und Zöglinge des Wiener Josephinums für den Zeitraum 1790 – 1820. Einer der Höhepunkte der Tagung war der Dia-Reisebericht von Helmut Botsch (Haar b. München) zum Thema „Vom Rio de la Plata zur Copacabana“, an dem auch zahlreiche Heimbewohner teilnahmen.
Zum Abschluss wurden neue Publikationen vorgestellt sowie aktuelle Vorhaben erörtert. So soll im Herbst 2005 eine fächerübergreifende internationale Tagung zum Thema „Landschaft, Mensch, Natur“ zusammen mit der Sektion Volkskunde des AKSL am Museum Pécs (Fünfkirchen) in Ungarn stattfinden. Für die nächsten zwei Jahre ist neben der traditionellen Frühjahrstagung zunächst eine Tagung in Linz in Zusammenarbeit mit dem dortigen Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums geplant. Eine weitere ist für Hermannstadt ins Auge gefasst, in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Museum im Rahmen der vielfältigen Veranstaltungen zum Thema „Luxemburg und Hermannstadt – Europäische Kulturstädte 2007“.
Markus Hoffmann vom Oberstufenzentrum Neuruppin/Brandenburg berichtete über die Erfahrungen im Projekt „Die Schäßburger Breite und ihre Eichen“, veranschaulicht anhand einer kleinen, eindrucksvollen Fotoausstellung. Hedwig Deppner, die die Arbeiten begleitet und unterstützt hatte, sprach einleitende Worte zu dem Projekt. Udo Pankratius (Fürth) präsentierte anhand von Dias die faunistischen Indikatorarten von Moorweihern im Naturschutzgebiet Aischgrund in Mittelfranken, ein modellhaftes Projekt des bayrischen Arten- und Biotopschutzprogrammes. Dr. Evelyn Rusdea (Freiburg) stellte die Abschlussarbeiten des über mehrere Jahre gelaufenen „Projektes Apuseni“ vor. Das Projekt hatte die komplexe fächerübergreifende Erschließung eines Dorfes an der Scarisoara-Höhle im rumänischen Westgebirge zum Ziel. Nahezu 100 wissenschaftliche Forscher aus Rumänien und Deutschland hatten daran mitgearbeitet. Dessen Nachhaltigkeit wurde im Referat von Dr. Rusdea, Leiterin des Projektes, erörtert. Dr. Johannes Hager, Leiter des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal in Thüringen, sprach über Vielfalt, Management und Bedeutung dieses leider viel zu wenig bekannten Naturschutzgebietes im nordwestlichen Teil des Freistaats Thüringen. Dem Vortrag waren zahlreiche Anregungen für ähnliche, in Siebenbürgen angestrebte Einrichtungen zu entnehmen. Auf ebenfalls großes Interesse stieß das mit zahlreichen Bildern erläuterte Projekt „Grüner Korridor untere Donau“, das von Dr. Erika Schneider und Dr. Eckbert Schneider, Wissenschaftler am WWF-Auen-Institut in Rastatt, dargelegt wurde. Zur Sprache kamen neue Erkenntnisse der ökologischen Forschung an der Donau vom Eisernen-Tor-Pass bis zu ihrer Mündung sowie internationalen Planungen und Verhandlungen zur Renaturierung dieser wichtigen Stromaue Europas.
Zwei Referate kamen aus den Bereichen Geschichte der Naturwissenschaften. Dr. Erika Schneider berichtete über die Pioniere der botanischen Erforschung der Fogarascher Gebirge in den Südkarpaten. Hansgeorg von Killyen (Lahr) erläuterte den Stand des Forschungsprojektes „Peregrinatio academica hungarorum“ am Beispiel der siebenbürgischen Studierenden und Zöglinge des Wiener Josephinums für den Zeitraum 1790 – 1820. Einer der Höhepunkte der Tagung war der Dia-Reisebericht von Helmut Botsch (Haar b. München) zum Thema „Vom Rio de la Plata zur Copacabana“, an dem auch zahlreiche Heimbewohner teilnahmen.
Zum Abschluss wurden neue Publikationen vorgestellt sowie aktuelle Vorhaben erörtert. So soll im Herbst 2005 eine fächerübergreifende internationale Tagung zum Thema „Landschaft, Mensch, Natur“ zusammen mit der Sektion Volkskunde des AKSL am Museum Pécs (Fünfkirchen) in Ungarn stattfinden. Für die nächsten zwei Jahre ist neben der traditionellen Frühjahrstagung zunächst eine Tagung in Linz in Zusammenarbeit mit dem dortigen Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums geplant. Eine weitere ist für Hermannstadt ins Auge gefasst, in Zusammenarbeit mit dem Naturwissenschaftlichen Museum im Rahmen der vielfältigen Veranstaltungen zum Thema „Luxemburg und Hermannstadt – Europäische Kulturstädte 2007“.
HvK
(Gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 6 vom 15. April 2005, Seite 5)