2003: Sektion Naturwissenschaften tagte in Gundelsheim
Am 22. und 23. März fand auf Schloss Horneck in Gundelsheim die traditionelle Frühjahrstagung der Sektion Naturwissenschaften des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V. (AKSL) statt, an der zeitweise bis zu 35 Mitglieder und Freunde der Sektion teilnahmen.
Im ersten Abschnitt der Veranstaltung berichteten Mitglieder des Vereins deutscher Diplom-Agraringenieure aus dem Banat und Siebenbürgen über Themen, die zunächst die historische Entwicklung von Aspekten der Landwirtschaft beinhalteten. Dr. Heinz W. Bredt/Düsseldorf sprach über die Geschichte des Zuckerrübenanbaus und der Zuckerproduktion in der Welt und in Rumänien. Michael Brenndörfer/Darmstadt referierte zunächst über die Geschichte der Agrarreformen in Siebenbürgen und ihre sozio-ökonomischen Auswirkungen und in einem zweiten Vortrag über die heutige Situation der Landwirtschaft in Rumänien vor dem EU-Beitritt. Hans Dorfi/Öhringen sprach anhand von Bildern über die Bienenzucht und ihre Entwicklung in Raum und Zeit und brachte am Beispiel der Bienenzucht im Nösnerland im 20. Jahrhundert Informationen über diesen Bereich der Landwirtschaft zur Sprache. Das Referat von Hedwig Deppner/Osterode verdeutlichte die Bedeutung des ökologisch orientierten Obstanbaus in Siebenbürgen, respektive die Rolle der traditionellen Bauern-Obstgärten in den Dörfern sowie von Streuobstwiesen in unmittelbarer Nähe der Ortschaften.
Gustav Servatius/Freiburg stellte zwei geographische Beiträge vor: Im ersten kamen die langjährigen Wetterbeobachtungen zur Sprache, die Servatius zusammen mit seinen Schülern des Mediascher Stefan-Ludwig-Roth-Gymnasiums durchgeführt hatte und die auf großen Schautafeln vorgestellt wurden. Sein zweiter Bericht zum Thema Grundwasser in Mediasch fußte ebenfalls auf langjährigen Messungen, Beobachtungen, Kartierungen und systematischen Aufzeichnungen, die mit Schülern durchgeführt wurden. Zwei Mitteilungen hatten pflanzenkundliche Inhalte: Das Referat von Dietlinde und Rudolf Rösler/Regensburg brachte Daten zur Verbreitung der Orchideen im Südost-Karpatenraum. Dr. Erika Schneider/Rastatt berichtete anhand von Bildern über die Rundreise des Botanikers Ferdinand Schur (1853) und die Bedeutung dieser Reise für die Vegetationskunde Siebenbürgens aus heutiger Sicht. Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages berichtete Dr. Alfred Schuster/Clausthal anhand einer Diaserie über seine Reise nach Patagonien in Südamerika.
Das sonntägliche Tagungsprogramm begann mit Informationen von Helmuth Botsch/München über Erfassungsmodelle schützenswerter Biotope in Bayern, die auch in Rumänien angewendet werden können. Hermann Schobel/Würzburg berichtete über die Publikationen von Dr. Klaus Niedermaier (1931-1997), Mitbegründer der Sektion Naturwissenschaften. Anschließend stellte Dr. Eckbert Schneider/Rastatt die entomologischen Sammlungen des Hermannstädter Museums und ihre Bedeutung für die aktuelle Forschung vor. Es folgten zwei medizingeschichtliche Referate: Dr. Robert Offner/Beyreuth: „Johannes Hertelius – ein Klausenburger Mediziner des 16. Jahrhunderts“ und Hansgeorg v. Killyen/Lahr: „Die Programme der sächsischen Gymnasien – wertvolle Primärquellen zur Geschichte der Naturwissenschaften in Siebenbürgen.“ Im abschließenden Bericht informierte Dr. Evelyn Rusdea/Freiburg über ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Siebenbürgischen Westgebirge. Dieses seit zwei Jahren laufende, groß angelegte und interdisziplinär organisierte Forschungsvorhaben der Universität Freiburg, an dem über 50 Fachleute aus Deutschland und Rumänien beteiligt sind, befasst sich mit der Erforschung naturräumlicher und kulturell vielfältiger Bedingungen und Perspektiven des Motzenlandes am Beispiel eines Dorfes an der bekannten Scărişoara-Eishöhle im Westgebirge.
Im abschließenden Teil der Tagung wurden sektionsinterne Fragen angesprochen. Anhand des vor einigen Wochen veröffentlichten Thesenpapiers wurde über Gegenwart und Zukunft der Sektion debattiert. Die Teilnehmer der Tagung waren einhellig der Ansicht, dass die Sektion Naturwissenschaften des AKSL sich als Nachfolgerin des 1849 gegründeten Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt versteht. Daher sollte die Vielfalt der Forschungsziele beibehalten werden, von den wissenschaftsgeschichtlichen Dimensionen bis hin zu aktuellen Recherchen am Natur- und Kulturraum Siebenbürgen. Auch sollten vermehrt Projekte und Forschungsinhalte in Betracht gezogen werden, die gegenwärtig an zahlreichen Universitäten und Forschungsanstalten Europas den Naturraum Siebenbürgen zum Ziele haben.
Gustav Servatius/Freiburg stellte zwei geographische Beiträge vor: Im ersten kamen die langjährigen Wetterbeobachtungen zur Sprache, die Servatius zusammen mit seinen Schülern des Mediascher Stefan-Ludwig-Roth-Gymnasiums durchgeführt hatte und die auf großen Schautafeln vorgestellt wurden. Sein zweiter Bericht zum Thema Grundwasser in Mediasch fußte ebenfalls auf langjährigen Messungen, Beobachtungen, Kartierungen und systematischen Aufzeichnungen, die mit Schülern durchgeführt wurden. Zwei Mitteilungen hatten pflanzenkundliche Inhalte: Das Referat von Dietlinde und Rudolf Rösler/Regensburg brachte Daten zur Verbreitung der Orchideen im Südost-Karpatenraum. Dr. Erika Schneider/Rastatt berichtete anhand von Bildern über die Rundreise des Botanikers Ferdinand Schur (1853) und die Bedeutung dieser Reise für die Vegetationskunde Siebenbürgens aus heutiger Sicht. Zum Abschluss des ersten Veranstaltungstages berichtete Dr. Alfred Schuster/Clausthal anhand einer Diaserie über seine Reise nach Patagonien in Südamerika.
Das sonntägliche Tagungsprogramm begann mit Informationen von Helmuth Botsch/München über Erfassungsmodelle schützenswerter Biotope in Bayern, die auch in Rumänien angewendet werden können. Hermann Schobel/Würzburg berichtete über die Publikationen von Dr. Klaus Niedermaier (1931-1997), Mitbegründer der Sektion Naturwissenschaften. Anschließend stellte Dr. Eckbert Schneider/Rastatt die entomologischen Sammlungen des Hermannstädter Museums und ihre Bedeutung für die aktuelle Forschung vor. Es folgten zwei medizingeschichtliche Referate: Dr. Robert Offner/Beyreuth: „Johannes Hertelius – ein Klausenburger Mediziner des 16. Jahrhunderts“ und Hansgeorg v. Killyen/Lahr: „Die Programme der sächsischen Gymnasien – wertvolle Primärquellen zur Geschichte der Naturwissenschaften in Siebenbürgen.“ Im abschließenden Bericht informierte Dr. Evelyn Rusdea/Freiburg über ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Siebenbürgischen Westgebirge. Dieses seit zwei Jahren laufende, groß angelegte und interdisziplinär organisierte Forschungsvorhaben der Universität Freiburg, an dem über 50 Fachleute aus Deutschland und Rumänien beteiligt sind, befasst sich mit der Erforschung naturräumlicher und kulturell vielfältiger Bedingungen und Perspektiven des Motzenlandes am Beispiel eines Dorfes an der bekannten Scărişoara-Eishöhle im Westgebirge.
Im abschließenden Teil der Tagung wurden sektionsinterne Fragen angesprochen. Anhand des vor einigen Wochen veröffentlichten Thesenpapiers wurde über Gegenwart und Zukunft der Sektion debattiert. Die Teilnehmer der Tagung waren einhellig der Ansicht, dass die Sektion Naturwissenschaften des AKSL sich als Nachfolgerin des 1849 gegründeten Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt versteht. Daher sollte die Vielfalt der Forschungsziele beibehalten werden, von den wissenschaftsgeschichtlichen Dimensionen bis hin zu aktuellen Recherchen am Natur- und Kulturraum Siebenbürgen. Auch sollten vermehrt Projekte und Forschungsinhalte in Betracht gezogen werden, die gegenwärtig an zahlreichen Universitäten und Forschungsanstalten Europas den Naturraum Siebenbürgen zum Ziele haben.
Hansgeorg v. Killyen