Kaum eine Periode in der Geschichte Siebenbürgens und seiner Bewohner hat so viele Veränderungen mit sich gebracht wie das 20. Jahrhundert: das Ende Österreich-Ungarns und der Anschluss an Großrumänien, zwei Weltkriege, Nationalsozialismus und Kommunismus, Holocaust, Flucht und Zwangsmigration, Um- und Aussiedlung haben tiefe Spuren in der Landschaft und ihren Biographien, Politik, Kirchengemeinschaften, Kultur und Sozialstruktur hinterlassen.
Die Sektion Zeitgeschichte widmet sich dieser jüngsten Geschichte der Region auf vielfältige Weise. Im Mittelpunkt stehen dabei die Auswirkungen der politischen Geschichte auf die regionalen und lokalen Lebenswelten: Wie hat sich der Alltag nach dem Bruch von 1918 in „Großrumänien“ gestaltet? Wie konnten sich Faschismus und Nationalsozialismus durchsetzen? Wie wurden die traditionellen Strukturen, das Gemeinschaftsleben, vom Kommunismus zerstört? Gab es Widerstände gegen diese Ideologien und ihre Herrschaftspraktiken? Und nicht zuletzt: Wie hat sich die Region mit den großen Migrationsströmen seit dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere nach 1989 verändert?
Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich die Sektion Zeitgeschichte in vergleichender und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive gemeinsam mit anderen Sektionen sowie einer Reihe von internationalen Partnern in Form von Tagungen, Workshops und Publikationen.
Kontakt: Dr. Florian Kührer-Wielach: (kuehrer@ikgs.de)