Die Rechts- und Wirtschaftsgeschichte Siebenbürgens fand im Wirken des Vorgängers des Arbeitskreises, des 1840 bis 1947 in Siebenbürgen tätigen „Vereins für siebenbürgische Landeskunde“ große Beachtung. Daran konnte der AKSL organisatorisch erst 1985 mit der Konstitutierung der Sektion „Sozialgeschichte, Recht und Wirtschaft“ anknüpfen. Nach der Auflösung der Sektion in ihre drei Bestandteile im Jahr 1987 übernahm Dr. Günther H. Tontsch die Leitung der Sektion Rechtsgeschichte, die er 1997 an Gerald Volkmer weitergab. Die Sektion Wirtschaftsgeschichte wurde von Balduin Herter, Peter Handel und Dr. Volker Wollmann betreut. 2020 wurden die beiden Sektionen im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftsgeschichte zusammengeführt, der seine Forschungsergebnisse auf Veranstaltungen, in Publikationen oder Ausstellungen präsentiert.
Der interdisziplinär arbeitende Fachbereich verfolgt das Ziel, die Geschichte des Rechts und der Wirtschaft in Siebenbürgen in Kooperation mit Partnern im In- und Ausland sowie mit Hilfe zeitgemäßer Fragestellungen und Methoden zu erforschen, zu dokumentieren und zu verbreiten. Der Fachbereich ist bemüht, die Hauptgebiete des Rechts (Öffentliches Recht, Strafrecht und Zivilrecht) sowie die Geschichte der Rechtswissenschaft ausgewogen zu berücksichtigen. Darüber hinaus bietet der Fachbereich ein Forum zur Erforschung und Vermittlung verschiedener betriebs- und volkswirtschaftlicher Fragen, die sich zum Beispiel auf die Geschichte von Unternehmen, das materielle Industrieerbe oder Netzwerke ökonomischer Akteure beziehen. Obwohl die Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der Siebenbürger Sachsen einen Schwerpunkt bildet, gilt das Interesse ausdrücklich dem gesamten siebenbürgischen Raum, dessen Rechts- und Wirtschaftsgeschichte in besonderer Weise von den mannigfaltigen Verflechtungen der verschiedenen ethnischen Gruppen geprägt ist.
Kontakt: Dr. Dr. Gerald Volkmer (gerald.volkmer@bkge.uni-oldenburg.de)