Internationale Tagung: Das Fürstentum Siebenbürgen im 17. Jahrhundert im transosmanischen Zusammenhang

5.-7. Oktober 2019, Butenschoen-Haus Landau

Mit dem Augenmerk auf durch Mobilität entstandene „transosmanische“ Interaktionsfelder zwischen den Herrschaftsgebieten Moskauer Reich bzw. Petersburger Imperium, Polen-Litauen, dem Habsburgerreich, dem Osmanischen Reich sowie Persien seit der frühen Neuzeit sollen im großräumigen Zusammenhang Phänomene erkennbar werden, die bisher in der Betrachtung einzelner Regionen oder nur bilateraler Beziehungen nicht in den Vordergrund getreten sind.

In diesem Kontext stellt die geplante Tagung den von Habsburgern wie Osmanen beanspruchten, mehr als 150 Jahre von den Osmanen dominierten Raum Ungarns und Siebenbürgens in den Mittelpunkt. Die Sektion Kirchengeschichte des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde mit dem Institut für Evangelische Theologie der Universität Koblenz-Landau nehmen punktuell an diesem Projekt teil, um die frühneuzeitlichen Phänomene Siebenbürgens in den Imperien übergreifenden transregionalen und interkulturellen Zusammenhang einfließen zu lassen.

Insgesamt lassen sich dadurch nicht nur die Facetten des überregionalen Kulturaustauschs, sondern sowohl des binnenregionalen Transfers als auch von sozialen, ökonomischen und politischen Abgrenzungsstrategien erheben, die einen bislang völlig ungewohnten, damit auch innovativen Ansatz zur Identitätsmarkierung bzw. -ausbildung auch der Bevölkerung Ungarns und Siebenbürgens zu erkennen geben werden.

So können die Gemeinde der Anabaptisten, aber auch die der Armenier als ein Paradebeispiel für eine transosmanische Migration angeführt werden. Es sollen die unterschiedlichen Adaptionen kultureller Impulse sowie Vergleiche zu anderen Gruppen von Akteuren angestellt werden, die Waren herstellten oder verkauften, die persische oder osmanische Luxusartikel imitierten. Für die Identität der siebenbürgischen Bevölkerung sind seit dem 16./17. Jahrhundert die essentielle Bindung an die reformationszeitlichen Bekenntnisse, insbesondere deren Aushandlungsprozesse in statu nascendi entscheidende Faktoren für die Ausformung, Implementierung und Stabilisierung der Identität der sozialen und religiösen Gruppen.

Veranstalter: Institut für Evangelische Theologie am Campus Landau; DFG SPP Transottomanica, GWZO Leipzig; Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg – Sektion Kirchengeschichte; Kulturreferentin für Siebenbürgen beim Sieb. Museum Gundelsheim; Evangelische Akademie der Pfalz.

Tagungsort: Butenschoen-Haus, Luitpoldstraße 8, 76829 Landau (http://www.evpfalz.de/tagungshaus/zaf/zaf-start.htm)

Anmeldungen bei Dr. Ulrich A. Wien, Institut für Evang. Theologie, Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. wien@uni-landau.de

Anfallende Unterkunfts- und Verpflegungskosten in Landau/Gundelsheim (pro Tag rund 100.-) werden den Interessierten berechnet.

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