1761, April 9, Mühlbach: Bericht des Oberkapitäns von Luchsenstein an den Kommandierenden General von Buccow über seine Mission beim orthodoxen Priester Sofronie.
Seite 1-2 eines Konvoluts von Schriftstücken, gerichtet an den Kommandierenden General von Buccow über den Aufruhr des griechisch-orthodoxen Priesters Sofronie. Es handelt sich um Kopien, die von Buccow zum eigenen Gebrauch anfertigen ließ.
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Copia Eines von dem OberCapitain Luchsenstein an mich Commandierenden Generalen Freyherrn von Buccow eingesendeten Schreibens, d do Müllenbach den 9ten April 1761.
P. P.
Euer Excellenz solle den unterthänig gehorsambsten Bericht erhalten, daß gestern noch ein in den Hunyader Comitat abgeschickter Expresse iedoch unverrichteter Sachen zurück gekommen; Nachdem aber die Anwesenheit des Sofroni mit stärckeren fundament in Abrudbánya oder Zalathna vermuthete, so hatte dahin einen sehr vertrauten verläßlichen Mann abgeschicket, und durch denselben eine Entrevue zwischen mir und ihm vorgeschlagen, welche zu dessen, und der gantzen Wallachischen Nation, und der Griechischen Religion Besten vieles beytragen sollte. Im Fall derselbe aber hierzu sich nicht disponiren lassen wollte, so gabe dem Expressen nach juramentaliter angelobten Verschwiegenheit die Information, daß er den Sophroni versichern solle wie ich /: ohne von iemanden hierzu disponirt zu seyn :/ bloß aus Mittleyden zu der Wallachischen Nation in Betrachtung des derselben und der Griechischen Religion im Wiedersetzungs-Fall durch Anrückung so unzahlbarer, und zum theil fast unmeeßlicher Truppen androhlichen Vertilgung bewogen worden seye, eine schleinige Erkäntnüß deren vergangenen Verbrechen, deren reumässigen Abbitte, unverstellt Submission getreülich angerathen; ich könte nach Maß der von der ihn neben absichtlichen Gerechtigkeits Liebe Sr Excell. des Neuen hauptsächlichen wegen dieser Unruhen hereingeschickten Commandirenden Herrn Generalen habenden Käntnüß mit Gewißheit und solches umsomehr versuchen, daß im Submissions und Abbittungs-Fall durch die hohe Intercession Sr Excell. die bißherigen Verbrechen vergeben, ihre Religions Freyheit gestattet, und ein Griechischer Bischoff zugestanden werden dörffte, als Hochgedacht Sr Excell. Vorbitte bey Ihro Mayestät der Kayserin so viel gefruchtet, daß Allerhöchst dieselbe dem arretirten nacher Winncz geführten Poppa Juon die Freyheit allermildest zugestanden, und dieser wircklichen auf der Herreise mit Ser Excellens Bagage begriffen seyn: Im Fall nun er Sophroni, wie ich am rathsamsten hielte, selbsten zu Ser Excellentz entweder öffentlich, oder incognito sich zu begeben sich entschließen sollte, so gäbe ich ihm die Versicherung, daß im lezteren Fall ich denselben so sicher hinliefern, und eine gnädige Audientz zu mündlicher Vorbringung seiner Angelegenheiten bewircken wollte, daß hievon kein Mensch noch weniger die ihr aufsässig seyn mögende Landes-Herrn das mindeste erfahren sollten; ja es wäre meines Erachtens nicht unmöglich, durch diesen Weeg sich selbsten zum künftigen Bischoff zu recommendiren. Gleich wie nun dieser Expresse, so diesen Morgen zurück gekommen, das Glück gehabt besagten Sophroni nicht nur in Abrubanya anzutreffen, sondern auch dahin zu disponiren /: wozu das Exempel des Poppa Juon sehr vieles beygetragen haben solle :/ daß er sich erkläret, vor Eüer Excell. unterthänig gehorsambst sich stellen, auch alle Umständ eröffnen zu wollen, im Fall er nur von Euer Excell, und des Herrn Gubernators Excell. [S. 2] mit Versicherungs Schreiben, oder salvo Conductu begnädiget werden soltte; jedoch böthe derselbe sich aus, biß nach ihren Oster-Feyertagen aus bleiben zu dörffen, wornach er bereit seyn zu erscheinen: Allso habe ein solches unterthänig gehorsamst berichten, und Euer Excell. hohen Befehl erbitten sollen, ob bey solcher Bewandniß die vorgeschriebene Zeit abwarten, oder zu desto verläßlicher Confirmation in der geäußerten gutten Gesinnung noch vorhero zu mehr wiederhohlten Sophroni persönlich mich verfügen solle, um nicht vielleicht durch iemanden wieder irre gemacht zu werden.
Womit etc.
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Empfohlene Zitierweise:
Quellen zur Geschichte Samuels von Brukenthal. Aus dem Nachlass von Georg Adolf Schuller, hg. von Konrad Gündisch und Jonas Schwiertz, 2022.
URL: https://siebenbuergen-institut.de/1761-4-9-1 (Stand: 14. Februar 2022).
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